Nettozahler oder Nettoempfänger in der EU
Jeder EU-Staat führt die Mittel, die der EU zustehen, an die Kommission ab, erhält aber andererseits im gleichen Zeitraum aus dem Haushalt der EU Mittel für seine Landwirte, für die regionale Entwicklung, den Ausbau der Infrastruktur und manches andere. Zieht man die Zahlungen an die EU von den Rückflüssen aus der EU-Kasse ab, erhält man den Nettobeitrag des Staates. Ist der Saldo positiv, zählt der Staat zu den Nettoempfängern, ist er negativ, gilt das Land als Nettozahler.
Nach diesen rein buchhalterischen Werten ist Österreich Nettozahler und befindet sich in der Größenordnung pro Kopf hinter Deutschland auf der Ebene von Frankreich und Großbritannien. Durch diesen Solidarbeitrag werden schwächere Gebiete in Europa gestärkt. Dadurch profitieren wiederum die Industriestaaten, zumal zusätzliche Märkte erschlossen werden können. So natürlich auch Österreich. Man kann aus dem Saldo eines Staates gegenüber dem EU-Haushalt nicht auf eine Benachteiligung oder eine Bevorzugung schließen. Dieser Ausgleich dient nicht zuletzt auch dazu, das Friedensprojekt Europa zu festigen.
Auch wenn man Österreich als Nettozahler berechnet, so ist die Verteilung innerhalb Österreichs auch wieder verschieden. Kärnten als südlichstes Bundesland zählt zu den Nettoempfängern, zumal hier im wirtschaftlich schwächeren Gebieten verstärkte Förderungen ausgeschüttet werden. Unsere Gemeinde zählt überhaupt zu den TOP-Empfängern von EU-Mittel. Neben den landwirtschaftlichen Förderungen, den Förderungen von Kulturprojekten und Kleinunternehmen wurden auch von der Gemeinde einige Projekte initiiert bzw. hat sich die Gemeinde bei einigen Projekten aktiv beteiligt und konnte so die Entwicklung für unseren Ort gefördert werden und konnten dadurch zusätzliche Investitionen getätigt werden.
Gerade mit der Zusammenarbeit mit unseren Nachbarstaaten Slowenien und Italien konnte unsere Gemeinde einige Interreg-Mittel lukrieren und damit auch für unsere Gemeinde neben den Investitionen auch einen Mehrwert zu erreichen. So konnten mit dem Projekt Karawanken-future neben den Klettersteigen auch 25 E-Fahrräder für unsere Gemeinde angeschafft werden. Mit dem mittlerweile von der UNESCO bereits anerkannten Geopark wurde in Bad Eisenkappel das Zentrum errichtet und bildet die Basis für die Inwertsetzung dieser wunderschönen Landschaft. Auch mit dem Projekt Natreg, mit welchem das Ziel gesetzt wurde, das natürliche Erbe und die Schutzgebiete einer Region als Motor für deren nachhaltige Entwicklung zu nutzen, konnte unser einzigartiges Naturschutzgebiet Vellacher Kočna eingebunden werden.
Der Kindergarten unserer Gemeinde sowie die Volksschule Bad Eisenkappel erstellen gemeinsam mit der Gemeinde Mežica in Slowenien sowie deren Schulen und Kindergärten Lehrmittel mit den Themen rund um den Geopark. Dieses Projekt wird ebenfalls von der EU mit Comeniusmittel gefördert. Die damit geschaffenen zweisprachigen Lehrmittel sind eine gute Grundlage die eigene Heimat kennen zu lernen und sich mit den natürlichen Gegebenheiten unserer Region zu identifizieren.
Die Marktgemeinde Eisenkappel-Vellach arbeitet auch aktiv mit der Fachhochschule Villach zusammen. Um die Kostenstrukturen bei den Gemeinden zu senken wurden mit dem Projekt BenchPa gemeinsam mit den italienischen Gemeinden Kostenvergleiche in den einzelnen Verwaltungsbereichen untersucht und mögliche Einsparungen ventiliert. In der Privatwirtschaft als auch in der Verwaltung wird man in Zukunft den Konkurrenzdruck nur dann schaffen, wenn die einzelnen Institutionen ihre Kreativität fördern und nützen. Ein solches Projekt wurde ebenfalls von der Fachhochschule in Villach initiiert. Unsere Gemeinde konnte bei diesem Next4PA-Projekt ebenfalls mitmachen. Bürgerinnen unserer Gemeinde konnten hier bei der Ideenfindung für eine EisenkAPPel APP mitwirken.